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Aufgewachsen in Ghana in der Nähe von Accra wird Kalusha mit 7 Jahren schwerkrank und auf den letzten Drücker nach Berlin verfrachtet. Hier wird er von seinem schweren Herzfehler geheilt und verbringt dafür die nächsten 15 Jahre seines Lebens in den Hinterhöfen von Berlin, Wedding. Von rechtsradikalem Bullshit bis hin zum Boss-of-the-Gang ist alles dabei.

Am Ende steht die JVA Tegel und eine 1. Klasse Fahrkarte in die Abschiebung. In der Tasche nur wenig mehr als ein halbfertiges Rap Album, das Hoffnung macht. Was übrig bleibt, ist die kleine Chance auf den offenen Vollzug. Etwa 12 Monate später hat Kalusha seine eine kleine Chance: RAP. Und er nimmt sie wahr. „Nicht zur Nachahmung empfohlen“ enthält 19 Tracks, die es in sich haben und die das Potential eines Rappers andeuten, der sich über die dogmatischen Regeln des HipHop hinwegsetzt, um sein Ding zu machen.

2002: Standort Wedding, Berlin. Raubüberfall und ab geht es in die Zelle, berechtigterweise. Erste Station der sich anbahnenden Odyssee ist die JVA Berlin, Tegel. Kein Weg, der hier normalerweise schnell wieder raus führt. Obwohl es finster aussieht, behält Kalusha den Kopf über Wasser. Und hat das Glück einen engagierten Anwalt und ein an ihm glaubendes Label zu haben - und natü:rlich ein lasches Strafrecht. In den USA hä:tte er 25 Jahre gesessen - in Deutschland nicht mal soviele Monate. So kommt er raus aus Haus 3 (dem Haus der Lebenslänglichen) in den offenen Vollzug.

Zeit ist Rap. Nach dieser Devise und unter diesem Druck arbeitet Kalusha an den Beats und Raps seines ersten Albums, das in einem halben Jahr, jeweils an seinem freien Tag (Samstag) entsteht. Keine Zeit für überflüssiges Gelaber und keine Zeit für Beats, die nicht bouncen. Seit der Einzelhaft weiß Kalusha, wie lang eine Sekunde sein kann. Also verschwendet er die Zeit nicht und kommt auf den G! Punkt. Und zwar nicht nur in dem-und-dem Track sondern 19 Tracks lang. Hundert Prozent Realität aus Berlin, nicht eine Sekunde Fake, achtet drauf! In einem Grossteil seiner Raps beschreibt er den Alltag, als seine Welt in Ordnung zu sein schien. Der Big Boss wandelt auf sicheren Pfaden durch seine Stadt, Berlin. Frauen umschwärmen ihn wie Motten das Licht.

Erst hinter Gittern wird er wach und bemerkt den verhängnisvollen Weg, den er im Begriff war einzuschlagen. Das ändert nichts an seiner Wut über die bestehenden Mechanismen, die den Starken übervorteilen und dem Schwachen soviel wie möglich nehmen. „Geld und Macht“ entsteht hinter Gittern und ist einer der ersten persönlichen Texte von Kalusha. Die restlichen Texte auf „Nicht zur Nachahmung empfohlen“ gehen inhaltlich hart zur Sache und bouncen. Was nicht heißt, dass man auf seine Beats nicht chillen darf.

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