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RÖYKSOPP: Junior

Schon seit 1995 machen Torbjörn Brundtland und Svein Berge gemeinsam elektronische Musik - doch erst seit 2001 sind sie unter dem Namen Röyksopp dank ihres Debutalbums "Melody A.M." einer größeren Öffentlichkeit mit ihren traumhaften Klängen bekannt geworden.

"Melody A.M." verkaufte sich über eine Million mal und wurde von MusicOne zu unserem zehnjährigen Jubiläum 2006 von der Redaktion zum besten Album des Jahrzehnts gewählt. Kein Wunder also, dass wir nach dem ebenfalls großartigen Nachfolger "The Understanding" mehr als hohe Erwartungen an ihr drittes Album "Junior" hatten, das am 23. März 2009 erscheint.

Hohe Erwartungen werden oft enttäuscht - aber in diesem Fall glücklicherweise nicht. Man merkt "Junior" die vier Jahre Entwicklungsarbeit deutlich an. Das Album sprüht vor perfekt abgemischten Spuren und Vielfältigkeit - eben wie man es von Svein und Torbjörn gewohnt ist.

Ganz wichtig: "Junior" MUSS man mit einem ausgezeichneten Stereosystem oder Sennheiser-Kopfhörern genießen, sonst entgeht einem viel! Wir hatten den Fehler gemacht, die CD zuerst mit einem paar billigen Logitech-Boxen anzuhören und waren von einigen Songs enttäuscht. Mit einem Paar Adam-Studio-Lautsprechern dagegen kann man kaum Fehler in "Junior" finden!

Die CD wird vom Mitpfeif-Ohrwurm "Happy up here" eingeleitet. Beatport bezeichnet das Genre dieses Songs als "Nu Disco/Indie Disco", was zwar irreführend ist, aber die Kreativität des weniger als 3 Minuten langen Tracks zeigt. "Happy up here" macht eben wie vor acht Jahren "Eple" einfach happy und wurde deswegen auf zu Recht von Pete Tong als "Essential new Tune" ausgezeichnet.

Als 2. Track folgt "The Girl and the Robot", ein überraschend schneller Track mit Vocals von Schwedens Topstar Robyn, die die Geschichte eines einsamen Mädchens beschreibt, das sehnsüchtig zuhause auf ihren Lover-Roboter wartet. Nicht nur die Vocals sind schön - auch die Beats und Chorussounds unterstützen Robyns Stimme so gut, wie es bislang bei keinem ihrer Songs der Fall war. Abgerundet wird "The Girl and the Robot" von traumhaften Streichern am Ende. Wir haben wenig Zweifel, dass dieser Song als nächste oder übernächste Single erscheint!

Der nächste Track nennt sich "Vision One" - hat aber nichts mit MusicOne zu tun! In guter Röyksopp-Tradition haben die Jungs den dritten Song auf ihrem Album wie schon zuvor auf "The Understanding" nicht für ein neues Werk, sondern einen ihrer bekannten Remixe mit neuen Vocals reserviert. Fans werden nach wenigen Sekunden merken, dass es sich bei "Vision One" um den Röyksopp-Remix von Eri Nobuchika´s "Sing a song" handelt - diesmal aber mit englischsprachigem Gesang von Anneli Drecker anstatt des japanischen Originals.

An vierter Stelle steht ein Wiedersehen oder vielmehr -hören mit Karin Dreijer-Andersson, Frontfrau des einzigartigen Bruder-/Schwester-Duos "The Knife" und momentan als Fever Ray auch solo sehr erfolgreich. Schon auf "The Understanding" sorgte ihre Stimme im Song "What else is there?" für den einzigartigsten Song des Albums - und der Trentemöller-Remix ließ die Clubs beben und brachte Anders Trentemöller die erhoffte und verdiente Aufmerksamkeit für sein ebenfalls fantastisches Album "The Last Resort". Egal, zurück zu "This must be it": Der Track ist erheblich schneller als "What else is there" - aber trotzdem kann man nicht vermeiden, mitsingen zu wollen, nur um zu realisieren, dass niemand wie Karin Drijer singen kann...

Auf "This must be it" folgt der unbestreitbar beste Song von "Junior": "Röyksopp Forever"! Der Song ist unfassbar schön, traumhaft cinematisch, chillig, sehnsüchtig und schlichtweg das unglaublichste Meisterwerk, das man mit Celli, Violinen und Synthesizern nur produzieren kann. Geschmack ist verschieden, aber Fans von "Alpha Male", "In Space" und "Röyksopp´s Night Out" werden sich sofort in "Röyksopp Forever" verlieben. Vielleicht ist es wirklich der beste instrumentale Song, den die Jungs jemals produziert haben...

Direkt danach taucht Lykke Li auf! Die fast schon überhypte schwedische Indie-Sängerin verleiht mit ihrer charakteristischen Stimme "Miss it so much" ein ganz besonderes Feeling, das musikalisch am ehesten noch an "Beautiful Day without you" erinnert. Romantisch, süß und perfekt für kalte Wintertage - und definitiv ganz anders als die anderen Songs von Lykke Li allein!

Und weiter geht's mit den Vocals - und zwar noch schneller als bislang! "Tricky Tricky" hat die verwirrendsten Lyrics aller Zeiten ("Six afraid of seven, cause seven ain´t nine, I´m about to lose it the second time"??!??), aber was will man von Karin Dreijer auch anderes erwarten - die Frau ist nicht nur engagierte Feministin, sondern in ihrer Musik auch bemerkenswert exzentrisch. Die dazugehörigen Sounds klingen härter als man es von Röyksopp gewohnt ist und stellenweise fast schon nach Acid. Klar ist an "Tricky Tricky" vor allem eins: Man liebt diesen Track - oder eben nicht.

Weniger dürften sich die Geister an "You don´t have a clue" scheiden, dem besten von Anneli Drecker begleiteten Song auf "Junior". Der Song ist sehr melodiös, geht einfach ins Ohr und Annelis Vocals passen sehr gut zu diesem eher langsamen Lied - der ersten richtigen Verschnaufpause neben "Miss it so much" auf diesem ungewohnt flotten Album!

Der Instrumentaltrack "Silver Cruiser" mag aufgrund seines langsamen Tempos und den an "Your Hands" erinnernden Sounds anfangs etwas langweilig erscheinen, aber nach mehrmaligem Hören weiß man, das man nur vom Rest des Albums sehr verwöhnt ist und der dahinschwebende "Silver Cruiser" vollkommen zu Recht einer der besten Tracks auf vielen kommenden Chill Out Compilations sein wird...

"True to Life" ist undefinierbar, nicht allzu aufregend und der einzig schwächere Song auf "Junior". Man hat nie das Gefühl, mit den Beats und/oder Anneli Dreckers Vocals auf diesem Song auch nur irgendeine emotionale Bindung aufzubauen - aber ein Filler auf einem Album mit 10 weiteren tollen Songs sei Röyksopp verziehen!

"It´s what I want" ist ein toller Abschluss, der auch bei Konzerten einen guten Schlusspunkt setzen wird. Svein und Torbjörn singen bei diesem Song selbst und erklären einleuchtend, warum die Produktion eines Röyksopp-Studioalbums immer so lange dauert: "It´s what I want that´s easy, it´s getting there that´s complicated!"

Fazit: Die Geduld der Fans zahlt sich aus. Mit dem richtigen Equipment ist "Junior" ein absoluter Ohrenschmaus, der wie schon die früheren Alben auch nach dem 1000. Abspielen nicht langweilig wird, sondern süchtig macht!

--------Interpret: Röyksopp
--------Album: "Junior"
--------Bewertung: 9,5 von 10 Punkten
--------Veröffentlichung: 23. März 2009
--------Deutsche Röyksopp Website


JUNIOR TRACKLISTING

1. Happy up here
2. The Girl and the Robot (feat. Robyn)
3. Vision One (feat. Anneli Drecker)
4. This must be it (feat. Karin Dreijer-Andersson)
5. Röyksopp Forever
6. Miss it so much (feat. Lykke Li)
7. Tricky Tricky (feat. Karin Dreijer-Andersson)
8. You don’t have a clue (feat. Anneli Drecker)
9. Silver Cruiser
10. True to Life
11. It’s what I want (feat. Svein & Torbjorn as themselves)

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