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We had a fantasy about playing live with one really big instrument, so together with our very creative clan in Bergen we built a machine of metal with which we incorporated all our synthesizers and drum machines in one big device."
Wer jetzt an einen Ausschnitt des Jules Verne-Klassikers „20.000 Meilen unter dem Meer“ denken sollte, dem sei gesagt, dass er hiermit völlig falsch liegt. Wer allerdings die Bilder aus dieser wunderbaren Verfilmung des Buches im Kopf behält, liegt bei einer Assoziation mit der Musik von Röyksopp gar nicht so daneben.
Röyksopp, das sind Torbjörn Brundtland und Svein Berge. Beide stammen aus Tromsö, der nördlichsten Stadt der Welt und der Pforte zum Eismeer. Die Stadt, in der die Tage im Sommer nie zu Ende gehen und in der man im Winter die Polarlichter zählen kann. Welche andere Musik wäre passender für eine solche Herkunft als die dieses norwegischen Duos? Elektronische, experimentierfreudige Klänge, hauptsächlich instrumental oder mit Samples, mal aber auch mit einer solch warmherzigen Stimme, die einen zurücklehnen und verstehen läßt, dass Röyksopp diese Musik machen müssen! Unvoreingenommen und unbeeinflusst sind ihre Songs, denn woher sollen die beiden ihre Einflüsse genommen haben, wenn im jugendlichen Alter der einzige Bezug zur „Dance Music“ nur der Scheunentanz des benachbarten Rentierzüchters war?
Da während ihrer Schulzeit die Mitschüler eher auf Heavy Metal standen und sich in diesem Metier versuchten, konnten Svein und Tornjörn seitens dieser Institution auf keine große Unterstützung hoffen. So wurden in Electronic Shops Instrumente geliehen, somit das eigene Equipment kurzerhand aufgefrischt und nach Basteln neuer Klänge alles wieder zurückgebracht. Eine günstige und effiziente Methode!
Ihre erste Albumveröffentlichung hatten Svein und Tornjörn durch die Vermittlung des Lokalhelden Geir von Biosphere. Bei dem legendären Ambient-Label Apollo erschien 1995 unter anderem Namen und noch als Quartett „Travellers Dream“ von Aedena Cycle.
So, nun aber zurück ins Jahr 2002: Tromsö seit einigen Jahren verlassen und nun in Bergen ansessig, haben sich Svein und Tornjörn nach ein paar Jahren, in denen jeder der beiden seine eigenen Wege gegangen ist, wiedergefunden und zu kreativerer Zusammenarbeit denn je zusammengetan. Mit ihrer ersten Wall Of Sound-Veröffentlichung zauberten die beiden Norweger ein Album von magischer Schönheit. "Melody A.M." funkelt wie Polarlichter, verbreitet Wärme wie ein wohlklingender Rhodes und vermischt Stile, als ob Love Unlimited sich eine Schneeballschlacht mit Mad Professor vor Brian Eno´s Haus leisten würden.
"It's us searching for the truth", sagt Tornjörn… "but if we came up with one sentence it would be to combine the harmonies of film music and of classical composers such as Erik Satie and melodies of Francis Lai with the analogue warmth of Seventies and the fatness of the Eighties over a thorough beat programming."
Dem sei eigentlich nichts mehr hinzuzufügen, bis auf dass Röyksopp auf Melody A.M. mit einigen anderen norwegischen Musikern zusammengearbeitet haben, wie zum Beispiel Those Norwegians, Drum Island und Kings Of Convenience.
Und ganz nebenbei haben sie bei den MTV Europe Music Awards richtig dick abgeräumt. Die Kategorien "Best New Act" und "Best Dance" konnten Svein und Torbjörn nicht gewinnen, da viele Zuschauer sie nicht kannten. In der einzigen Kategorie, die aber die kompetente Jury entschied, schlugen sie alle Konkurrenten wie Eminem: Der Award für das beste Video des Jahres erhielten Röyksopp für "Remind me".
Bezeichnend, dass MTV den Songtitel falsch einblendete, denn für Röyksopp gilt eines mehr als für alle andere Interpreten auf diesem Planeten: Die Musik ist einzigartig, aber keiner kennt sie. Eigentlich schade.
Gut für Fans ist allerdings, dass nach dem erfolgreichen zweiten Album "The Understanding" nun in Kürze auch die dritte Studio-CD "Junior" folgt. Die Reise kann weitergehen...
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