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Skye Edwards - Vocals
Paul Godfrey - Programming and Vocals
Ross Godfrey - Guitars
Morcheeba sind einen weiten Weg gegangen. 1996 debutierte das Londoner Trio auf Who Can You Trust mit düsteren TripHop-Klängen, die ihnen in der Clubwelt auf Anhieb Kultstatus verschafften, 1998 legten sie mit Big Calm einen melancholischen Nachfolger vor und überraschten 2000 mit dem Top-20-Album Fragments Of Freedom, das unter anderem den Hit Rome Wasn't Built In A Day enthielt und eine mehr als nur gelungene Wendung zu stilvollem Pop zeigte. Über drei Millionen Morcheeba-Platten gingen in sechs Jahren über die Ladentische - ein Ergebnis, das so manche Band, die es aus dem Underground schafft, auslaugt und müde macht. Nicht so Skye Edwards und Paul und Ross Godfrey: Charango zeigt, dass Morcheeba eine Band ist, die sich entwickelt und kein Burn-Out-Syndrom fürchten muss.
Charango heißt auch ein kleines, südamerikanisches Saiteninstrument, und der Bezug liegt deswegen nahe, weil Morcheeba sich in den letzten zwei Jahren intensiv mit der der Verknüpfung verschiedener Stile befasst haben, ganz nach dem Vorbild des von Gilberto Gil, Gaetano Veloso und Os Mutantes ins Leben gerufenen Tropicalia, die Brasiliens Folk- und Sambastrukturen mit "westlichem" Rock'n'Roll, R&B und Psychedelia verschmolzen. Erklärtes Ziel Morcheebas war es, das Beste der europäischen Poptradition mit einer Fülle von Einflüssen aus der ganzen Welt zu verbinden. "Wir haben den Ort, von dem wir kommen - die englische Beat-Tradition - als Plattform benutzt, soviele außereuropäische Formen zu integrieren, wie wir konnten," erklärt Gitarrist und Multi-Instrumentalist Ross Godfrey. "Sowohl Skye als auch Pace Won, Slick Rick und Kurt Wagner von Lambchop finden auf diesem Album bequem Platz."
Unterm Strich ist Charango das Album, auf das Morcheeba selbst lange gewartet haben: Mit einer Fülle von Ideen, einem musikalischen Spektrum so breit wie nie zuvor und einem ganzen Universum von entspannten und jedes Mal neu wirkenden Atmosphären sticht es aus der Masse der Veröffentlichungen heraus und definiert sein eigenes Genre. Die großen Erfolge der letzten Jahre brachten Morcheeba bemerkenswerterweise zurück zu dem, worum es ihnen im Kern geht: "Wir wollten, dass das Album ungewöhnlich, ein bißchen verrückt und psychedelisch klingt," resümiert Paul. "Aber wir haben einen so ausgeprägten Sinn für Popmusik, dass wir von Anfang an wussten, dass man wieder mitsingen kann." Und mag die musikalische Fülle des Albums im ersten Moment etwas verwirrend scheinen - ein genaueres Hinhören offenbart einen Flow, als hätte man einen höchst relaxten TripHop-DJ an seiner Seite, während man mit einem Glas in der Hand am Strand liegt...
© 2002 WEA Records / tbe
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