Surfin' On A Backbeat ist Sashas drittes Album, und das überrascht zunächst durch sein rockiges Outfit. Klassische Bandbesetzung mit E-Gitarre, Bass und Schlagzeug plus dezenter Einsatz von Computertechnik sorgen für einen knackigen Sound und geben den 12 Songs ein frisches und energiegeladenes Feeling. Trotz aller Perfektion kommt der Sound alles andere als clean rüber. Noch stärker als bei den Vorgängern tritt Sashas vielfältige, charismatische Person in den Vordergrund, und seine Stimme gelangt zu ihrer vollen Wirkung. Dabei halten sich lockerer und fröhliche Rock-Popnummern und ehrliche, gefühlvolle Balladen die Waage und schaffen ein durchweg rundes und in sich schlüssiges Album.
"Die ersten beiden Alben waren Schritte zu Surfin' On A Backbeat," blickt Sasha zurück. "Ich habe ja schon vorher jahrelang Pop-Rockmusik gemacht, und mit Surfin' On A Backbeat habe ich einen Schritt zu meinen Wurzeln getan und bin meinem eigenen Stil viel näher gekommen."
So ist Rooftop eine relaxte Powernummer im besten Motown-Stil und Everybody Loves You eine hervorragende moderne Popnummer mit einer traumhaft schönen Refrain-Hook und einer griffigen Funk-Gitarre. Beide Songs stammen weitgehend aus Sashas Feder.
Eine der großen Überraschungen des Albums dürfte Here She Comes Again sein, das mit leichtem Punk-Flair mehr abrockt als jede andere bisherige Sasha-Nummer. "Ich glaube, dass die Ohren des Publikums wieder offen für härtere Rockmusik sind, und ich glaube, dass viele Fans auch von mir erwarten, dass die Power meiner Live-Konzerte mit in die neuen Songs einfliesst," so Sasha. Und vergegenwärtigt man sich, was ein Sasha-Live-Auftritt zu bieten hat, nämlich größte Energie auf der Bühne und im Publikum, dann spürt man genau diese Energie auch auf Surfin' On A Backbeat.
Bei aller Entwicklung zeigt Surfin' On A Backbeat aber immer noch den Sasha, den seine Fans kennen und lieben. Mit 2nd Away gibt's eine emotionale Popnummer mit einem schwebenden Keyboard und einer tief ins Ohr gehenden Melodie, und mit der neuen Single Turn It Into Something Special eine ganz typische, melancholische Sasha-Ballade mit einer grundsätzlich positiven Message: "Der Song erzählt davon, dass man versuchen sollte, alles, was man erlebt, zu etwas Besonderem zu machen. Egal ob es schöne oder schwere Erlebnisse sind."
Why Does Everybody Hurt ist ein dramatischer und sehr intimer Song, der mit einem Piano und einem Streicherquintett eingespielt wurde. Why Does Everybody Hurt entfaltet zudem die Qualitäten von Sashas Gesang: absolute Stimmsicherheit, kraftvolle Phrasierung und, vor allem, echtes Gefühl.
Aber Surfin' On A Backbeat offenbart noch mehr als das, nämlich Sashas Humor. "Viele Songs muss man mit einem Augenzwinkern betrachten," erklärt er. "Ich habe diesmal viel mehr von meinem Humor gezeigt als früher. Das gilt natürlich für Here She Comes Again, eine lustige kleine, aber unglückliche Liebesgeschichte, für Blown Away und ganz besonders für I Wanna Drive My Car - schließlich habe ich ja noch nicht mal einen Führerschein."
Positives Denken und Optimismus gehören zu Sasha wie seine Songs. "Days Like These und 2nd Away betonen zum Beispiel, dass man seinen Weg gehen soll, und dass man es schon gut machen wird, wenn man nur an sich glaubt." Eine Energie, aus der auch Rooftop schöpft, in dem übrigens auch die Textzeile zu finden ist, aus der dann der Albumtitel wurde.
© 2002 WEA Records / tbe
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