MusicOne














DIGITALISM
INTERVIEW

„Die deutschen Daft Punk“ – das ist nicht das einzige Kompliment, das Jens Moelle & Ismail Tuefekcis von Fans und Medien in den letzten Monaten bekommen haben. Mit ihrem Debütalbum „Idealism“ und den Hits „Zdarlight“, „Idealistic“, „Jupiter Room“ und „Pogo“ sorgen sie als Digitalism inzwischen in der ganzen Welt für gut gefüllte Tanzflächen.

Aber wie produzieren die beiden Hamburger eigentlich ihre Songs und was folgt nach der ausgedehnten Tour? MusicOne hat Jens und Isi am anderen Ende der Welt getroffen – beim Parklife-Festival in Sydney, um das und mehr rauszufinden.

MusicOne: Weltweit kommt Euer erstes Album ausgesprochen gut an – dabei habt Ihr für die Produktion des erfolgreichsten Tracks „Zdarlight“ gerade mal einen Abend gebraucht. Seid Ihr so schnell, dass Ihr ein komplettes Album in einer Woche fertigmachen könnt?
Jens: Das hat schon länger gedauert – ein halbes Jahr oder so. Aber waren eben nur ab und zu im Studio, weil wir ja immer irgendwo auf Tour waren.
Isi: Man kann sagen, dass unsere Albumkonzentration vor allem von Oktober 2006 bis Februar 2007 war – da hatten wir mal nicht nur einen Tag, sondern auch mal drei am Stück. Aber es hängt vom Track ab: Pogo zum Beispiel war ein Layout, das wir schon lange entwickelt hatten, und durch unsere ganze Rumreiserei und unsere Entwicklung hat es sich weiterentwickelt. Idealistic ist auch schon 3 Jahre alt.
Jens: Aber wir haben das dann ja alles aneinandergeklebt...

MusicOne: Das ist gut gelungen – „Idealism“ zeichnet sich wirklich durch seinen Crossover-Appeal aus. Trotzdem hat man immer noch den Eindruck, dass Ihr eher von der elektronischen Seite und Acts wie die Klaxons, mit denen Ihr ab und zu verglichen werdet, eher von der Indie-Seite kommen. Seht Ihr Euch auch so oder habt Ihr als Kinder doch „richtige“ Instrumente gelernt?
Jens: Ja, ich hab mal Keyboard gelernt, aber das war ganz früher. Wir haben überhaupt keinen Bandbackground oder so was, sondern kommen eigentlich vom Auflegen seit wir so 17, 18, 19 waren. Heute verwenden wir vor allen Dingen primär Computer, auf jeden Fall Logic, das nutzen wir für alles Mögliche, und dann noch Synthies, alte und neue. Aber das ändert sich auch immer wieder.


"Früher waren wir eher brav..."


MusicOne: Welche Acts und Trends beeinflussen dann primär Eure Musik?
Jens: Wir hören eigentlich ziemlich viel, 70er, 80er, 90er. Das Wichtigste sind Soundtracks und so ne Punkeinstellung, die man in vielen Musikrichtungen finden kann.

MusicOne: Wart ihr als Kids dann auch Punks und zerstört als Popstars jetzt Hotelzimmer?
Jens: Ne, früher waren wir eher brav, aber immer nicht so ganz seriös. Und wie die Hotelzimmer aussehen... Es kommt immer drauf an. Wenn man mit anderen Bands auf Tour ist so wie während den aktuellen Festivals und sich alle 20 Bands dann danach auf einem Zimmer treffen, dann kann’s natürlich sein, dass es danach dementsprechend aussieht.
Isi: Aber Hotelzimmer haben wir bislang auch noch nicht zerstört – mal ein Bett während einer wilden Kissenschlacht, aber das war´s dann auch.

MusicOne: Man hat den Eindruck, dass Euer Album im Ausland fast noch besser ankommt als in Deutschland und Euer großer Durchbruch kam auf Kitsune, einem französischen Label. Hat Deutschland Nachholbedarf in Sachen Crossover-Elektro?
Isi: Man muss sagen, dass sich in Deutschland gerade was entwickelt. Wenn man nur von der Presse spricht, dann ist Deutschland das Land, wo wir das beste Feedback bekommen haben, nur positive Kritik und das war super. Und in Deutschland tut sich auf jeden Fall was. Wir haben ja auch auf dem Melt Festival gespielt und das war ein super Abend.
Jens: Das kommt jetzt alles langsam mit dem Album und der Presse. Wir haben ja immer woanders gespielt und haben ja auch nur ein paar Vinyls rausgebracht, da konnten uns die Leute auch gar nicht richtig kennenlernen. Und wegen dem Label – die haben sich eben am schnellsten gemeldet und das Label war damals auch schon sehr cool, da haben wir´s einfach gemacht.

MusicOne: Ihr seid erst in Australien, dann in den USA, dann in Europa auf Tour – habt Ihr überhaupt Zeit, Euch zwischen den ganzen Auftritten auch mal wieder auf die eigene Musik oder neue Remixe zu konzentrieren oder unterwegs neue Ideen aufzunehmen oder lenken Euch die Groupies permanent ab?
Jens: Groupies nicht – wir sind beide nicht Single. Und wir haben auf jeden Fall immer einen Laptop dabei, aber auf Tour aufnehmen machen wir nicht, das bringt nichts. Man ist ja nicht so kreativ wenn man unterwegs ist.
Isi: Wir haben jetzt zwischendurch mal einen Remix gemacht, aber es gibt ja immer was zu tun, selbst wenn wir nicht auf Tour sind – z.B. an unserer Liveshow weiterarbeiten, dafür muss man auch ins Studio, oder für Singles. Die Liveshow entwickeln wir jetzt schon weiter, mit neuen Bühnenelementen, neuer Software und so weiter – die werden wir sicher noch deutlich vor dem Release des nächsten Albums auf die Bühne bringen.

MusicOne: Apropos neues Album: Habt Ihr schon Pläne, was die Fans erwarten wird?
Isi: Wir werden uns die Zeit nehmen, das zweite Album in Ruhe zu produzieren, aber wir wissen selbst noch nicht, was da kommt – wir sind selber gespannt.


"Bud Spencer-Filme finden wir schon ganz cool..."


MusicOne: Jens, wird man in der Zwischenzeit noch von der Palermo Disko Machine, Deinem Soloprojekt, hören?
Jens: Ich muß mal gucken – das kam so komplett aus dem Wahnsinn heraus, war überhaupt nicht ernst gemeint. Wenn da Zeit ist, kommt bestimmt was. So 80s Italodisco und Bud Spencer-Filme finden wir schon ganz cool. Das Projekt soll nicht sterben, aber ich weiß nicht, wann es weitergeht.

MusicOne: Sowohl Palermo Disko Machine als auch Eure Digitalism-Site findet man nicht irgendwo teuer programmiert, sondern direkt auf Myspace. Bleibt Ihr dabei?
Isi: Es ist auf jeden Fall wichtig, für uns auf den Internetplattformen wie Myspace dabei zu sein, denn es ist kommunikationsmäßig das Sinnvollste. Der eine entdeckt heute Myspace, der andere Facebook, der andere ne XY-Seite, das ist eben so. Aber eins kann ich heute schon sagen: Die richtige Digitalism-Homepage kommt bald!




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