Vor etwa 15 Jahren war Frankfurt noch die weltweite Hauptstadt - zumindest, was elektronische Musik betrifft. Torsten Fenslau bastelte an den ersten Culture Beat Hits ("Erdbeermund", "Mr. Vain") und Snap! alias Michael Münzing und Luca Anzilotti erreichten mit "The Power" und "Rhythm is a Dancer" weltweit alle Chartspitzen. Daneben führten Snap ein Label namens Logic Records, dessen A&R-Manager kein anderer als Markus Löffel war, heute besser bekannt als Mark Spoon.
Snap! sind hitmäß:ig seitdem von der Bildfläche verschwunden - aber Mark Spoon und seinen Partner Jam El Mar alias Rolf Ellmer findet man auch in diesem Jahrzehnt noch in den Charts, zuletzt mit "Set me free". Nach dem tragischen Tod von Mark Spoon im Januar 2005 wird dies auch der vorerst letzte gemeinsame Hit der der beiden legendären Produzenten sein.
Die Legende lebt auf jeden Fall weiter: Durch ihre unglaubliche Anpassungsfähigkeit und visionäre Kraft, mit der Jam & Spoon in den letzten Jahrzehnten bahnbrechende Musik geschaffen haben, konnten sie sich immer in den Charts und Clubs etablieren. "Right in the Night" vom 1994 erschienenen Album "Tripomatic Fairytales 2001" war ein massiver Dancefloor-Hit, aber auch mehr als das. Schon damals konnte man deutlich erkennen, dass "Right in the Night" ebenso wie "Angel" und "Find me" emotionale Dauerbrenner in verwöhnten Ohren bleiben würden - denn Plavkas hypnotische Stimme geht einem ebenso wenig aus dem Gehörgang wie die Melodien der beiden Produzenten.
Nach dem mäßig erfolgreichen Album "Kaleidoscope" mit der dazugehörigen Single "Kaleidoscope Skies" widmete sich Mark Spoon 1998 härteren Beats in seinem Projekt Storm, das nicht nur in England, sondern auch in den deutschen Dance Charts sehr erfolgreich lief. Den massiven Kontrast dazu gab es 2001 mit der Single "be.angeled" feat. Rea, die den Titelsong zum gleichnamigen Kinofilm lieferte. Der Film war ein Flop, aber der neue Sound von Jam & Spoon war geboren. Weniger zwingend dancelastig, eher hin zum Pop - aber immer noch eingängig und vor allen Dingen einzigartig.
Auf dem Album "Tripomatic Fairytales 3003" gaben die Produzenten ihrem Schaffen im Jahr 2004 neuen Freiraum, der mit bekannten Interpreten und wunderbaren Klängen gefüllt wird. Das Ergebnis ist ein Album, das in keiner CD-Sammlung fehlen darf und erst als zweites Album überhaupt die Höchstbewertung im MusicOne CD-Test erhält.
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