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Jam & Spoon: Tripomatic Fairytales 3003

Vor etwa 15 Jahren war Frankfurt noch die weltweite Hauptstadt - zumindest, was elektronische Musik betrifft. Torsten Fenslau bastelte an den ersten Culture Beat Hits ("Erdbeermund", "Mr. Vain") und Snap! alias Michael Münzing und Luca Anzilotti erreichten mit "The Power" und "Rhythm is a Dancer" weltweit alle Chartspitzen. Daneben führten Snap! mit Omen einen Club und ein Label namens Logic Records, dessen A&R-Manager kein anderer als Markus Löffel war, heute besser bekannt als Mark Spoon.

Snap! sind hitmäß:ig seitdem von der Bildfläche verschwunden - aber Mark Spoon und seinen Partner Jam El Mar alias Rolf Ellmer findet man auch jetzt noch in den Charts, aktuell mit "Set me free" (Video). Und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass man die beiden auch in weiteren 13 Jahren nicht im Seniorenheim, sondern auf dem Spitzenplätzen der Hitlisten findet.

Grund für diese Annahme ist die unglaubliche Anpassungsfähigkeit und visionäre Kraft, mit der Jam&Spoon in den letzten Jahrzehnten bahnbrechende Musik geschaffen haben. "Right in the Night" vom 1994 erschienenen Album "Tripomatic Fairytales 2001" war ein massiver Dancefloor-Hit, aber auch mehr als das. Schon damals konnte man deutlich erkennen, dass "Right in the Night" ebenso wie "Angel" und "Find me" emotionale Dauerbrenner in verwöhnten Ohren bleiben würden - denn Plavkas hypnotische Stimme geht einem ebenso wenig aus dem Gehörgang wie die Melodien der beiden Produzenten.

Nach dem mäßig erfolgreichen Album "Kaleidoscope" mit der dazugehörigen Single "Kaleidoscope Skies" widmeten sich Jam & Spoon 1998 härteren Beats in ihrem Projekt Storm, das nicht nur in England, sondern auch in den deutschen Dance Charts sehr erfolgreich lief. Den massiven Kontrast dazu gab es 2001 mit der Single "be.angeled" feat. Rea, die den Titelsong zum gleichnamigen Kinofilm lieferte. Der Film war ein Flop, aber der neue Sound von Jam & Spoon war geboren. Weniger zwingend dancelastig, eher hin zum Pop - aber immer noch eingängig und vor allen Dingen einzigartig.

Im Sommer 2004 legen Jam and Spoon nun mit der Veröffentlichung des langerwarteten Albums "Tripomatic Fairytales 3003" den Grundstein für eine neue Vision, die auf der Musik von "be.angeled" aufbaut. Natürlich bildet elektronisch produzierte Musik nach wie vor die Grundlage ihrer Kompositionen - aber eben nur die Grundlage, nicht den Inhalt. Der leere Raum im Inneren der Songs wird von wunderschönen Melodien, Gitarren und vor allem vielfältigen Gastkünstlern perfekt ausgefüllt.

Die Liste der Gäste ist namhaft: Jim Kerr (Simple Minds), Rea (Reamonn), Dolores O'Riordan (Cranberries), Xavier Naidoo (in Englisch), Tricky (Massive Attack), Virginia (Tom Novy), Mark Gardener (Rush), Midge Ure, Shweta Shetty und natürlich wieder Plavka, deren Stimme nichts an Intensität eingebüßt hat. Aber die Vocals der Damen und Herren hinter dem obligatorischen 'feat.' wären nichts, wenn Jam & Spoon die Musik nicht genau an sie angepasst hätten. Und genau das haben die Frankfurter Produzenten gemacht, ohne gleichzeitig ihren eigenen Stil aufs Spiel zu setzen. Jeder der 15 Songs auf dem 78 Minuten langen Album (!) ist ein vollwertiges Stück Musik, das man nicht unbedingt auf einem Soloalbum der einzelnen Künstler hören würde, sondern gerade bei und mit Jam & Spoon. Ehrlich gesagt kann man versuchen, es zu beschreiben - aber nur wer sich "Tripomatic Fairytales 3003" anhört, kann es wirklich auch erfahren.

Fazit: Jam & Spoon überraschen und sorgen für akustische Orgasmen. Das neue Album "Tripomatic Fairytales 3003" hat keine Nr.1-Hits, sondern eine ausgewogene, abwechslungsreiche und auch visionäre Mischung, die genau das erreicht, was sie bezweckt: Musikliebhabern ein einzigartiges Album für zuhause zu bescheren, das man sich täglich für alle Ewigkeit anhören kann.

--------Interpret: Jam & Spoon
--------Album: "Tripomatic Fairytales 3003"
--------Release: 21. Juni 2004
--------Bewertung: 10 von 10 Punkten


Playlist:
1. Jam & Spoon - Moment Gone (ft. Plavka) (5:52)
2. Jam & Spoon - Cynical Heart (ft. Jim Kerr) (3:46) (Video)
3. Jam & Spoon - Set me free (ft. Rea) (3:53) (Video)
4. Jam & Spoon - Mirror Lover (ft. Dolores O'Riordan) (6:19)
5. Jam & Spoon - Bianche le mie Mani (ft. Tricky) (5:25)
6. Jam & Spoon - None of this (ft. Xavier Naidoo) (3:42)
7. Jam & Spoon - Vata (ft. Shweta) (8:29)
8. Jam & Spoon - So sweet (ft. Virginia) (4:31)
9. Jam & Spoon - Butterfly Sign (ft. Plavka) (3:12)
10. Jam & Spoon - Something to remind me (ft. Midge Ure) (6:17)
11. Jam & Spoon - Mary Jane (ft. Marc Gardener) (5:10)
12. Jam & Spoon - Why (ft. Rea) (5:55)
13. Jam & Spoon - Blue Moon Tidai (ft. Plavka) (6:32)
14. Jam & Spoon - Junoon (ft. Shweta & Mike Romeo) (2:02)
15. Jam & Spoon - Be.Angeled (ft. Rea) (3:37)


jam+spoon




















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