Daft Punk, Bob Sinclar, St. Germain: Im vergangenen Jahr hat französische Dancemusik enormen Erfolg in Deutschland gehabt.

Fast ein Jahr nach dem Release der Hitsingle "Lady" hat mit Modjo nun endlich eine der bekanntesten Gruppen ihr gleichnamiges Debutalbum herausgebracht.

Die Erwartungen bei uns waren hoch, denn nach dem Riesenerfolg der beiden ersten Singles "Lady" und "Chillin" in allen Charts mußte es ja schließlich einen guten Grund dafür gegeben haben, daß wir so lange auf das Album warten mußten. Was würde uns erwarten, Frenchhouse im Stil von "Chillin" oder eher ruhige Songs wie "What I mean"?

Das Ergebnis: Beides. "Modjo" bietet eine relativ breite Variation von Musikstilen. Nicht so wie im aktuellen Albums von Faithless, auf dem schnulzige Balladen direkt auf härtere Dancetracks folgen, sondern durchwegs poppiger.

Schon das gelungene Intro "Acknoledgement" zeigt, wohin der Weg geht: Wenige Experimente, viel schön anzuhörende Popmusik mit Vocals, die direkt ins Ohr geht. So findet man neben "What I mean" einige langsame Popsongs, die ohne Remixe nicht tanzbar sind, aber eine gelunge ruhige Stimmung erzeugen, die man sie selten von jungen männlichen Interpreten hört. "Peace of Mind", "No more tears" und "Savious Eyes" haben alle einen soften Beat, und konzentrieren die Ohren der Hörers hauptsächlich auf den Gesang.

Im deutlichen Gegensatz dazu stehen die echten Frenchhouse-Tracks im Stil von "Chillin", die sich für jede Tanzparty eignen. Besonders erwähnenswert sind "Music takes you back", ein 4:14 Minuten langer Song, der erst nach über 3 Minuten richtig anfängt, um dann für die verbleibende Minute richtig zu rocken. Wenn man es nicht wüßte, könnte man diesen Track glatt für Original-Musik von Daft Punk halten.

Auch wenn es noch nicht offiziell bekannt ist, welcher Song nach "What I mean" als nächste Single ausgekoppelt wird, haben wir doch einen Tipp: "On Fire". Der Song verbindet ähnlich wie auf "Chillin" Housebeats mit den typischen Vocals und einer sehr eingängigen Hookline.

Neben den vielen Vorzügen von "Modjo" gibt es aber leider auch ein paar Nachteile, die wir nicht unerwähnt lassen möchten. Der Song "2 good 2 be true" beispielsweise, der anscheinend eine Art Brücke zwischen den ersten Singles und dem Rest des Albums darstellen soll, ist gründlich mißlungen. Eine zweieinhalb Minuten lange Unterhaltung in einem Club, untermalt von langweiligem Beat und Gesprächen im Hintergrund: Wer will so etwas hören?

Ebenfalls schade ist, daß das Album nur sechs neue Songs bietet, wenn man die Intro, die Bridge und die bisher ausgekoppelten Songs nicht mit einrechnet. Diese bieten allerdings Qualität und können die 15 Euro durchaus wert sein.

Fazit: Modjo haben ein gelungenes erstes Album abgeliefert, das Freunden von Pop und Dance gleichermaßen gefallen wird. Wer sowohl "Lady" als auch "What I mean" schätzt, der wird sicher seine Freunde an dieser CD haben.

--------Interpret: Modjo
--------Album: "Modjo"
--------Bewertung: 8.5 von 10 Punkten